Champagnerbar Paris

Sehnsucht

Die kollektiven Assoziationen bei Champagner sind Luxus, Reichtum, besondere Momente und Feste, ein sorgenfreies und beschwingtes Leben. Auch wenn ein Glas Champagner jemanden nicht zwangsläufig reich sein oder in Luxus schwelgen lässt, schwingt doch immer der Wunsch mit, gleichzeitig ein Lebensgefühl einzufangen.

Diese auf den Champagner projizierte Sehnsucht und die eigentlichen Realität, dass es sich um ein edles wohlschmeckendes Getränk aus einer bestimmten Region Frankreichs handelt, will unser Projekt spielerisch aufgreifen.

Negativ – Positiv

Ein typisches Bauernhaus aus den Weinbergen der Champagne soll samt Vorplatz und Zufahrtsweg mit Flüssigcarbon abgeformt und als Negativform in Paris präsentiert werden. Der Negativabdruck spielt mit dem Illusionsgedanken und bringt den Betrachter gleichzeitig durch das von ihm mitgedachte Positiv näher an die Ursprünge des Champagners als es ein Nachbau vermögen würde.

Fluss und Stadt

Durch einen in die Ufermauer eingelassenen Stahlverbundfachwerksträger schwebt das Haus, was die Träume und Sehnsüchte, die Menschen mit Champagner verbinden, symbolisiert. Die Farbe des Hauses ist zwar an das Gelb des Champagners angelehnt, aber durch den intensiveren Ton bewusst verfremdet.

Über eine Treppe gelangt man vom verglasten, auch als Bar genutzten, Untergeschoss in das Haus, das sich mit seinem Vorplatz auf der Ebene der angrenzenden Straße befindet. Auf der sich windenden Rampe kann man vom Vorplatz an die Seine gehen, was eine spielerische Verbindung von Fluss- und Stadtebene schafft.

Die Gestaltung der Rampe steht in Analogie zu dem leicht hügeligen Land der Champagne an, wo sich Wege lieblich durch die Weinberge schlängeln. Sowohl Vorplatz als auch Zugehweg werden in ihrer Oberflächenstruktur aus der Abformung des originalen Vorbilds gefertigt, auch wenn die eigentliche Form, anders als die des Hauses, neu gestaltet wird.

Schein und Sein

Die Bar ist eine Hommage an die Ursprünge eines auf der ganzen Welt beliebten Getränks. Gleichzeitig ist sie eine belebte Dauerinstallation zum im Menschen angelegten Dualismus von Schein und Sein, von Illusion und Realität, für den der Champagner wie kein anderes Getränk ein Symbol ist.