Kita Antje

Die Kita Antje wurde im Oktober 2005 in Zusammenarbeit der Stiftung Finkenau mit dem NDR in Loksted eröffnet. Zuvor erfolgte ein Um- und Ausbau der hellen Erdgeschossfläche.

In der Kita Antje kamen zum ersten Mal Elemente eines mobilen Raumkonzeptes zum Einsatz, das Löneke-Architekten in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kindergärten Finkenau entwickelt hat und welches auch in der Fachpresse auf positive Resonanz stieß („Betrifft Kinder“, November 2006; Zeitschrift „Eltern“ Juli 2007).

Flexible Raumgestaltung

In langjähriger Erfahrung hat unser Büro patentierte mobile Multifunktionstools entwickelt. Die Leitidee der mobilen Tools ist eine räumliche Intervention, die grundsätzlich auf alle fest definierten Raumeinheiten eines Raumprogramms verzichtet. Die klassische Aufteilung einer Kindertagesstätte in Gruppenraum und Nebenraum wird aufgehoben, wobei das Stellen der beweglichen Raumeinheiten die Gliederung der Gesamtfläche immer wieder neu definiert.

Durch Hinzunahme, bzw. durch Wegnahme einzelner Raumeinheiten, wird Bewegungs-, Spiel- und Funktionsfläche, je nach Bedürfnis und pädagogischem Inhalt stets neu geschaffen und Abwechslung in die tägliche Routine gebracht. Die unterschiedlichen mobilen Tools sollen die motorischen, sensorischen, kognitiven und kreativen Fähigkeiten der Kinder schulen und ermöglichen gleichzeitig eine kostensichere Kalkulation und eine Übertragung des Systems auf andere Standorte.

Grundausstattungstools

Zu den Grundausstattungs-Tools gehören Betreuer-, Teeküchen-, Garderoben-, Sanitär-, Stauraum- und Schlaf/Lese-Tool. Daneben gibt es dazu schaltbare Themenräume wie ein Kunst-, Musik-, Technik- oder Bewegungs-Tool. Jedes der Tools bietet verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. So dient das „Schlaf-Tool“ zwar vorwiegend zum Schlafen, ermöglicht den Kindern aber auch, in der Gruppe beieinander zu sitzen oder liegend aus den Büchern der eingebauten Regale vorzulesen.

Vielseitige Nutzung

Auch die Außenwände der Tools werden auf unterschiedlichste Weise genutzt. So bieten die vier ausklappbaren Türflügel die Möglichkeit, bestimmte Bereiche abzugrenzen oder ein Tool mit einem anderen zu verbinden. Weiterhin werden in die Außenwände Schränke oder Stauraum integriert. Angehängte ausklappbare Flächen können zum Beispiel als Tisch, Staffelei oder Kletterwand genutzt werden. Ausklappbare Fallschutzmatten gewährleisten die Sicherheit am Klettergerüst. Bei einzelnen Tools bietet die Dachfläche als “fünfte“ Seite eine Spielempore.

Inszenierung des Raums

Markierungen auf dem Boden ermöglichen verschiedene Grundanordnungen, wie etwa die „Bewegungsstunde“, bei der die Mobile Tools kompakt gestellt werden. Die „Lese- und Einzelarbeit“ kann bedeuten, dass die Tools in verschiedenen Konstellationen auf der Gesamtfläche verteilt werden. Durch die Bewegung der Mobile Tools wird, wie bei einer Choreografie, der Raum immer wieder aufs Neue inszeniert.

Jedes einzelnes Mobile Tool ist farblich eindeutig bestimmbar und mit eigenen Beleuchtungskörpern ausgestattet. Durch dimmbare, auch farbliche Leuchtmittel können sie den Raum in unterschiedliche Stimmungen versetzen und individuell ausleuchten.

Die örtliche Gegebenheit ermöglicht die Trennung durch einen herunterfahrbaren Sporthallentrennvorhang, der die gesamte Einheit in zwei separate Flächen teilen kann. So können Kindergruppen verschiedenen Alters in der Einrichtung zusammenkommen oder parallel verschiedene Aktionen durchgeführt werden.